100 Jahre Greppmayr: Eine Erfolgsgeschichte in der Fußpflege

Seit einem Jahrhundert widmet sich die Greppmayr GmbH mit Leidenschaft, fachlicher Expertise und unternehmerischem Weitblick der Fußgesundheit. Was einst mit einer Vision in Budapest begann, hat sich über drei Generationen hinweg zu einem festen Bestandteil der Fußpflegebranche entwickelt.
Im Jubiläumsjahr 2025 werfen wir gemeinsam mit Andreas Greppmayr, Podologe und Geschäftsführer in dritter Generation, einen Blick zurück – und nach vorn: auf Meilensteine der Unternehmensgeschichte, persönliche Produktfavoriten und die enge Partnerschaft mit der HELLMUT RUCK GmbH.
Andreas Greppmayr im Interview
Herr Greppmayr, seit wann besteht die Zusammenarbeit zwischen Ihrem Unternehmen und der HELLMUT RUCK GmbH – und wie ist sie ursprünglich entstanden?
Das ist tatsächlich gar nicht so leicht zu beantworten – es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen und auch keine Zeitzeugen mehr. Was ich aber von meinem Vater weiß: Die ersten Kontakte zur Firma RUCK müssen irgendwann in den 1950er-Jahren entstanden sein. Mein Großvater, Josef Greppmayr, war damals sehr engagiert in der Fußpflege und Mitbegründer eines süddeutschen Fachverbands für Fußspezialisten. Im Rahmen dieser ersten Verbandstreffen und Fachausstellungen kam es dann auch zur Begegnung mit Hellmut Ruck. Ich erinnere mich an ein Foto aus unserem Fundus. Darauf ist Hellmut Ruck Senior am RUCK-Messestand zu sehen, daneben mein Großvater. Das war vermutlich eine dieser frühen Veranstaltungen, bei denen er als Funktionär im Verband die Aussteller begrüßt hat. Diese Verbindung – geprägt von gemeinsamen Werten – besteht bis heute.
Diese gemeinsamen Werte haben die Zusammenarbeit ja auch geprägt und mitgetragen.
Ja, absolut. Beide hatten die gleiche Vision: den Beruf des Fußpflegers weiterzuentwickeln und gleichzeitig das Bewusstsein für die Fußgesundheit zu stärken. Mein Großvater und Hellmut Ruck Senior haben sich beide für mehr Professionalität und fachliche Standards eingesetzt – und damit wichtige Grundlagen für die heutige Podologie geschaffen.

Welche fachlichen Themenfelder verbinden Greppmayr und die HELLMUT RUCK GmbH besonders?
Überschneidungen sehe ich vor allem bei den Pflegeprodukten und im Bereich Nagelbehandlung. Mein Großvater hat ja damals mit der Nagelprothetik etwas ganz Neues entwickelt – künstliche Nägel, die Funktion und Form eines geschädigten Nagels wiederherstellen können. Unsere Unguisan-Produktreihe zeigt, wie wichtig dieser Bereich bis heute ist.
Darüber hinaus verbindet uns eine ähnliche Denkweise. Die Zusammenarbeit war nie so intensiv wie in den letzten Jahren – seit Simeon Ruck ins Unternehmen kam und ich bei Greppmayr die Geschäftsführung übernommen habe. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und geschätzt. Ein gutes Beispiel ist der Relaunch von Callusan. Da war Simeon für mich ein echter Sparringspartner – von der Produktentwicklung über das Design bis hin zum Rollout. Das hat unsere Zusammenarbeit auf ein neues Level gehoben.
Es ist wirklich bemerkenswert, dass sich diese Zusammenarbeit über drei Generationen fortsetzt – das ist keineswegs selbstverständlich.
Ja, das ist über viele Jahre gewachsen. Ich erinnere mich noch gut: Als Schüler habe ich selbst Pakete gepackt – und den Namen RUCK unzählige Male per Hand auf Lieferscheine und Paketaufkleber geschrieben. Damals gingen unsere Produkte noch nach Schömberg, Langenbrand.
Diese persönliche Verbindung und die langjährige Zusammenarbeit mit der HELLMUT RUCK GmbH begleiten mich also schon fast mein ganzes Leben.

Was würden Sie sagen: Was macht die Greppmayr GmbH besonders?
Unsere große Stärke ist die enge Verbindung zwischen Praxis und Produkt. Viele unserer Produkte entstehen direkt aus der Behandlung heraus. Wir entwickeln sie nicht am Schreibtisch, sondern aus echten Fragestellungen in der podologischen Praxis. Dabei geht es immer um konkrete Probleme: Was erleichtert die Arbeit? Was hilft dem Patienten? Unsere Produkte sollen genau diese Lücken schließen – sie sind praktische Problemlöser für den Alltag in der Podologie und Fußpflege. Und ich glaube, das macht uns wirklich aus.
Lassen Sie uns jetzt zurückblicken: Wie hat alles begonnen? Welche Vision stand hinter der Gründung der Greppmayr GmbH?
Die Wurzeln unseres Unternehmens gehen auf meinen Großvater Josef Greppmayr zurück. Er hat die Füße als ein Körperteil erkannt, dem von medizinischer Seite kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zur Fußpflege kam er eher zufällig: Er war Handelsvertreter für konfektionierte orthopädische Einlagen. Dabei hat er schnell gemerkt, dass selbst die beste Einlage nichts nützt, wenn der Patient unter unbehandelten Schwielen oder Hühneraugen leidet.
Das war der zündende Moment! Mein Großvater sagte sich: „Es gibt Ärzte für vieles – aber niemand kümmert sich gezielt und professionell um die Füße.“ Seine Vision war es, die Fußpflege als festen Bestandteil der medizinischen Versorgung zu etablieren. Daran hat er sein ganzes Leben lang gearbeitet.
Gab es in der Unternehmensgeschichte Meilensteine, Krisen oder Wendepunkte, die den heutigen Erfolg von Greppmayr geprägt haben?
Absolut. Allein die Biografie meines Großvaters ist wirklich bemerkenswert. Sein beruflicher Werdegang startete im Jahr 1925 – in einer Zeit politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit, zwischen Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise. Er ließ sich schließlich in Budapest nieder und eröffnete dort seine erste eigene Praxis. Bereits im römischen Reich war die ungarische Hauptstadt für ihre Thermalquellen und Badehäuser bekannt: Gesundheit hatte dort einen hohen Stellenwert! Mein Großvater arbeitete schon damals mit einem modernen elektrisch betriebenen Fußpflegegerät, was ihm viele Türen öffnet. Er war sehr erfolgreich, gründete eine Familie und lebte in großem Wohlstand.
Doch dieser Erfolg endete abrupt, als er kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee mit seiner Familie nach Deutschland fliehen musste. Er hatte nur das Nötigste dabei – aber seine Instrumente, seine Berufung und seine Fähigkeiten halfen ihm, wieder Fuß zu fassen. Er behandelte amerikanische Soldaten, arbeitete auf dem Land gegen Naturalien – und eröffnete schließlich eine neue Praxis in München.
1954 stieg mein Vater in das Unternehmen ein und damit wurde der Stab an die zweite Generation weitergegeben. Die Praxis bestand fast 70 Jahre lang am gleichen Ort in der Münchner Innenstadt – bis wir vor einigen Jahren den Umzug in neue Räumlichkeiten wagten. Bei der Neugestaltung war Simeon Ruck für mich ein wichtiger Sparringspartner – von der Praxisplanung über die Gestaltung der Möbel bis hin zum Design. So entstand in Zusammenarbeit mit RUCK eine moderne Praxis, die den Geist unserer Geschichte fortführt.

Gab es auch Wendepunkte oder Meilensteine in Bezug auf Innovationen und Produktentwicklungen?
Ja, in den 1950er-Jahren entwickelte mein Großvater eine völlig neue Methode zur Wiederherstellung beschädigter Nägel. Seine Technik ließ er patentieren – und damit war der Grundstein für unsere Marke Unguisan gelegt. Sie steht bis heute für hochwertige und praxisnahe Lösungen in der Nagelprothetik.
In diesem Jahr feiern Sie 100 Jahre Greppmayr. Was haben Sie sich für Ihre Kund:innen und Partner zum Jubiläum überlegt?
Für uns ist dieses Jubiläum vor allem ein Anlass, um Danke zu sagen – an alle, die Greppmayr zu dem gemacht haben, was es heute ist. Im Zentrum stehen dabei die Fußspezialist:innen. Auch wenn es das Podologengesetz nun schon fast 25 Jahre gibt, erfährt dieser Berufsstand in der Öffentlichkeit noch immer zu wenig Anerkennung. Das möchten wir ändern.
Deshalb steht unsere Jubiläumsaktion unter dem Motto: „Podos are extraordinary“. Fußspezialist:innen sind außergewöhnlich – und leisten Außergewöhnliches. Mit dieser Botschaft wollen wir nicht nur unsere Wertschätzung ausdrücken, sondern auch den Stellenwert des Fachhandels unterstreichen. Ganz konkret haben wir eine limitierte Jubiläumsedition unseres beliebtesten Cremeschaums entwickelt – mit extra Inhalt als Dankeschön. Außerdem erhalten unsere Kund:innen je nach Bestellmenge kleine Aufmerksamkeiten: Einen Kaffeebecher für die wohlverdiente Pause, hochwertige Frotteetücher für den Praxisalltag oder unseren gemütlichen Jubiläums-Hoodie – praktisch, bequem und ein echter Hingucker.

Welche Produkte bieten Sie an – und was macht sie im Praxisalltag besonders wertvoll?
Unser Produktsortiment basiert auf über Jahrzehnte gewachsenen Praxiserfahrungen – und gliedert sich heute in drei starke Marken: Callusan, Kerasan und Unguisan.
- Die Callusan Cremeschäume sind unsere bekannteste Produktlinie. Sie sind seit 2001 – also seit über 20 Jahren – auf dem Markt, wurden von Anfang an hervorragend angenommen und sind sowohl in der Praxis als auch für die Heimanwendung ideal. Die Schäume ziehen schnell ein, hinterlassen keinen Fettfilm und bieten für jede Fuß- oder Hautproblematik eine gezielte Lösung – mittlerweile gibt es zehn Sorten! Besonders beliebt ist Callusan extra – ursprünglich für Diabetiker:innen entwickelt und heute Namensgeber unseres Jubiläumsmottos „Podos are extraordinary“.
- Kerasan ist unsere Marke für die professionelle Hornhautbehandlung. Die Produkte bereiten die Haut optimal auf die Behandlung vor – zum Beispiel mit Hornhautweicher oder Fußbädern – und sorgen auch danach für eine gezielte Pflege.
- Unguisan wiederum steht ganz im Zeichen der Nagelbehandlung und -pflege. Das reicht von pilzhemmenden und regenerierenden Pflegeprodukten für zuhause über Speziallösungen für den Nagelfalz bis hin zu innovativen Neuentwicklungen wie den Blue Light Produkten für die Nagelkorrektur. Die Idee der Nagelprothetik, wie sie mein Großvater einst patentieren ließ, bildet bis heute das Fundament – mit dem klaren Ziel, die Funktion des natürlichen Nagels wiederherzustellen und zu schützen. Genau das unterscheidet uns deutlich vom dekorativen Nageldesign.
Gibt es ein Produkt, das Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt – ein Lieblingsprodukt also?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten – denn fast alle Produkte, die wir heute im Sortiment führen, habe ich selbst (weiter)entwickelt. Ich habe sie konzipiert und auf den Markt gebracht. Jedes einzelne liegt mir am Herzen. Aber natürlich haben die Callusan Cremeschäume unser Unternehmen am stärksten geprägt. Durch die Ausrichtung auf Endverbraucher hat Callusan nicht nur für höhere Stückzahlen, sondern auch für mehr Markenbekanntheit gesorgt.
Als Podologe schätze ich besonders unser Blue Light Gel von Unguisan – das mehr ist als nur ein lichthärtendes System zur Befestigung von Nagelkorrekturspangen. Es ist extrem vielseitig einsetzbar, spart enorm viel Zeit und macht die Anwendung deutlich einfacher. Früher war die Spangenbefestigung für viele eine Hürde – heute ist sie dank Blue Light ein Kinderspiel. Da gibt es auch weiterhin viel Potenzial und ich bin gespannt, was wir gemeinsam mit den Anwender:innen künftig noch entwickeln werden.
