Veränderungen von Nageloberfläche, der Form oder der Farbe sind häufig Ausdruck und Symptom krankhafter Prozesse. Auch Nagelfalzveränderungen bedürfen einer genauen Abklärung. Die Nagelkorrektur setzt genau an dieser Stelle an und ist somit eine der wichtigsten Aufgaben in der Podologie und Fußpflege. Sie ist eine bewährte Methode für die nachhaltige und schmerzfreie Korrektur einer Vielzahl problematischer Nagelveränderungen. Sie verhilft deformierten, eingewachsenen oder schmerzhaft gewachsenen Nägeln zu einem natürlichen und gesunden Wachstum. Durch das Anbringen von Halb-, Voll- oder Klebespangen können eingewachsene oder eingerollte Nägel effektiv behandelt werden und der gereizte oder entzündete Nagelfalz profitiert meist umgehend von der mechanischen Druckentlastung.
Welche Arten von Nagelkorrektur gibt es?
Bei der aktiven Nagelkorrektur kommen physikalische Zug- und Hebelkräfte zum Einsatz. Die Form vom Nagel wird hier weitestgehend verändert und es entsteht ein Soforteffekt. Hingegen wird bei der passiven Nagelkorrektur die natürliche Form des Nagels in der Matrix fixiert und beim Herauswachsen beibehalten. So wird Stück für Stück eine flachere Nagelwölbung erzielt. Beide Arten können auch miteinander kombiniert werden, indem vorne am Nagel eine Aktivspange gesetzt wird und im hinteren Bereich zusätzlich eine Klebespange.
Als Podolog:in ist die fachgerechte Behandlung von Patient:innen, als auch von
Risikopatient:innen wie Diabetiker:innen, Bluter:innen und Rheumatiker:innen
möglich. Dabei kann sowohl die Aktiv- als auch die Passivspange eingesetzt werden.
Als Fußpfleger:in ist ausschließlich die Arbeit an einem gesunden Fuß möglich.
Hier empfiehlt sich die Anwendung einer Passivspange. Risikopatient:innen müssen
an Podolog:innen verwiesen werden.
Eine bilaterale Spange empfiehlt sich bei einem beidseitigen Rollnagel. Beide Spangenenden werden in der Nagelfalz eingesetzt. Durch die physikalischen Zug- und Hebelkräfte wird der Nagel angehoben und es entsteht ein Soforteffekt.
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Eine unilaterale Spange empfiehlt sich bei einem einseitigen Rollnagel. Dabei wird ein Spangenende in die Nagelfalz eingesetzt und somit die gegenüberliegende Nagelfalz nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Die Klebespangen zählen zu der passiven Nagelkorrektur, da hier die Nagelfalz nicht beeinträchtigt wird. Die jeweilige Spange wird auf den Nagel geklebt und sorgt beim Herauswachsen für eine flachere Nagelwölbung.
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Seit dem 1. Juli 2022 wird die Nagelspangenbehandlung in der Podologie für gesetzlich Versicherte auf Heilmittelverordnung durchgeführt und von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Das erweitert das Leistungsspektrum der Podologie erheblich. Für gesetzlich Versicherte eröffnet diese Regelung einen weiteren Versorgungsweg.
Bei Risikopatient:innen sind reizarme Klebespangen bestens geeignet, da sie als besonders sanft und schmerzfrei gelten. Diese Spangentechnik empfiehlt sich auch für Kinder.
Um einen Soforteffekt zu erreichen sind die klassischen Metall-Spangen optimal geeignet, da sie beidseitig in die Nagelfalz eingesetzt werden und somit zu einer Sofortentlastung beitragen.
In unseren Anwendungs- und Erklärvideos auf unserem YouTube Kanal zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt wie Sie die einzelnen Spangen richtig anwenden und setzen.
In diesem Video wird gezeigt, wie die Passivspange BLUE LIGHT richtig gesetzt wird.
Mit der Praxisverwaltungssoftware pododesk funktioniert die Umstellung auf die neuen Verordnungswege auf Anhieb. Die Software enthält bereits alle Anpassungen und Erweiterungen für die Spangenverordnung und sorgt für eine einfache Dokumentation und eine korrekte Abrechnung mit den Kassen.
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