Fußpflege für schöne und gesunde Füße – kosmetisch oder medizinisch?

Schmerzende Hühneraugen, eingewachsener Nagel oder Fersensporn – wer von diesen Fußproblemen schon betroffen war, weiß wie wichtig die Fußgesundheit für unser allgemeines Wohlbefinden ist. Für schöne und gesunde Füße sorgen in Deutschland kosmetische Fußpfleger:innen und Podolog:innen. Doch was unterscheidet diese beiden Berufsbilder? Wo liegen die Unterschiede bei der Behandlung und welche Ausbildung muss absolviert werden?

Seit 2002 regelt das Podologengesetz die Tätigkeit in der medizinischen Fußpflege (= Podologie). Mit Inkrafttreten des Podologengesetzes verbunden war eine klare Abgrenzung der medizinisch-therapeutischen und kosmetischen Fußbehandlung. Bei der kosmetischen Fußpflege handelt es sich um einen freien Beruf ohne gesetzlich geregelte Vorgaben für die Ausbildung. Ganz anders bei der Podologie: Die Ausbildung wird im Podologengesetz und der dazugehörigen Ausbildungs- und Prüfungsordnung geregelt und kann sich über einen Zeitraum von zwei Jahren in Vollzeit oder bis zu vier Jahren in Teilzeit erstrecken.

Verwöhnprogramm und Pflege: Die kosmetische Fußpflege

Bei der kosmetischen Fußpflege bzw. Pediküre steht die Pflege und Verschönerung der gesunden Füße im Mittelpunkt. Bei einer kosmetischen Fußbehandlung können Sie sich deshalb auf ein entspannendes Verwöhnprogramm freuen, bei dem Haut und Nägel gepflegt und verschönert werden: Ein entspannendes Fußbad zur Vorbereitung, sanfte Hornhautentfernung, Peeling, Schneiden und Feilen der Nägel, der Einsatz passender Pflegeprodukte, Fußmaske, Fußmassage und ein trendiger Nagellack zum Abschluss gehören in der Regel dazu. Meist ergänzt die kosmetische Fußpflege das Angebot im Kosmetikinstitut oder in einer podologischen Praxis.

Da gesetzliche Vorgaben zur Ausbildung in der kosmetischen Fußpflege fehlen, kann diese zum Beispiel als Kurzausbildung absolviert werden. Ein Titelschutz existiert nicht. Jede:r kann sich – sogar ganz ohne Ausbildung – kosmetische:r Fußpfleger:in nennen. Die Tätigkeit bleibt auf fußpflegerische und dekorative Maßnahmen am gesunden Fuß begrenzt.

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Medizinischer Gesundheitsfachberuf: Die Podologie

Die Podologie ist eine medizinische Fachdisziplin und befasst sich vor allem mit der Behandlung von Problemen und krankhaften Veränderungen am Fuß. Podolog:innen absolvieren eine fundierte medizinische Ausbildung und sind in der Lage, die vielfältigen Krankheitsbilder, wie zum Beispiel Haut- und Nagelpilz, eingewachsene Nägel, Hühneraugen und Warzen, zu erkennen und zu behandeln. Dabei hat die interdisziplinäre Zusammenarbeit – zum Beispiel bei der Behandlung von Risikopatient:innen, also bei Diabetes, Rheuma, Durchblutungsstörungen etc. – einen hohen Stellenwert.

Der Titel Podologe bzw. Podologin ist in Deutschland durch das Podologengesetz geschützt (vgl. § 1 Abs. 1 PodG). Nur Personen, die eine entsprechende fachliche Qualifikation mit staatlicher Anerkennung erworben haben, dürfen sich so bezeichnen und damit als medizinische Fachkraft ausweisen. Für bestimmte Fälle besteht die Möglichkeit podologische Leistungen mit der Kasse abzurechnen: Dazu gehören Schädigungen in Folge eines diabetischen Fußsyndroms (DF), bei sensiblen und sensomotorischen Neuropathien (NF) oder eines Querschnittssyndroms (QF). Neben einer ärztlichen Heilmittelverordnung ist dafür eine Kassenzulassung der Praxis Voraussetzung.

Sie möchten staatlich anerkannte Podologe bzw. Podologin werden? Die Schule für Podologie in Neuenbürg bietet sowohl die Möglichkeit für eine 2-jährige Vollzeitausbildung als auch ein „Flexmodell“ für die Ausbildung in Teilzeit.

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Gemeinsam für das Wohl der Füße

Ob Podologie oder kosmetische Fußpflege – beide Berufsbilder haben ihre Berechtigung und leisten einen wichtigen Beitrag für die Fußgesundheit in Deutschland. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und der zunehmend älteren Bevölkerung können sich die beiden Berufe gegenseitig ergänzen und entlasten.

Von der kosmetischen Fußpflege zur Podologie – diesen Berufsweg hat Elisabeth Prinz beschritten. In ihrem neuesten Video gibt die erfahrene Podologin einen Überblick zu den beiden Berufsbildern und berichtet, wie sich Zusammenarbeit und Synergien in der Praxis umsetzen lassen.

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